Kirche Lichtenberg

Die Baugestalt der auf einer Anhöhe gelegenen Saalkirche wird in erster Linie vom weithin sichtbaren Westturm geprägt. Er überragt den First des mächtigen Satteldaches der Kirche.

Die Baugeschichte der Kirche lässt sich bis ins Jahr 1340 zurückverfolgen. Eine Inschrift am Turm verwies auf einen Neubau im Jahre 1437, der den älteren Vorgängerbau „von Grund auf in der jetzigen Größe“ ersetzte. 1648 führte ein Blitzschlag zu Brand und Zerstörung der Kirche. Ihr Wiederaufbau erfolgte noch im gleichen Jahr.

1797 machte sich ein Orgelneubau notwendig, der dem Orgelbauer Johann Christian Kayser in Dresden übertragen wurde. Mit ihm begann die jüngste, und für das Erscheinungsbild der Kirche maßgebliche Erneuerung des Kirchenraumes, die in den Jahren 1799 – 1800 abgeschlossen wurde. Im Zuge der klassizistischen Ausmalung des Raumes entfernte man die figürliche Bemalung der Emporenfelder. Farbige Bleiglasfenster zu beiden Seiten des Hauptaltars, die die Szene der Kreuzigung und der Auferstehung Christi zeigen, wurden 1918/19 gestiftet.

Der Altar korrespondiert gestalterisch mit dem Prospekt der Orgel, die bisher in ihrer Disposition kaum verändert wurde. Insofern gehört die Orgel zu den historisch wertvollen Orgeln Sachsens. 1999 erfolgte eine umfassende Restaurierung.

Von besonderem Reiz ist der in Holz gefertigte, kräftige Taufstein, der 1799/1800 zur Aufnahme der älteren Taufschale hergestellt wurde. Stilistisch zugehörig sind das Lesepult und der Opferstock.

Im Jahre 1648 erhielt die Kirche eine Glocke aus der Werkstatt von Gabriel Hilliger in Freiberg. Diese Glocke wurde 1920 „zum dauernden Verbleib“ nach Bergen im Vogtland verbracht. Zwei weitere Glocken von 1817 und 1881 wurden im I. Weltkrieg für Kriegszwecke eingeschmolzen. 1920 wurden drei neue Glocken der Fa. Ulrich & Weule (Apolda) in Stahl gegossen und im Glockenstuhl installiert.

Seit 1993 erfolgten umfangreiche Instandsetzungs- und Restaurierungsmaßnahmen am Kirchengebäude und seiner Ausstattung. So konnte am 12. November 1993 der 1956 entfernte Dachreiter des Turmes erneut aufgesetzt werden.

Orientiert an einer modifizierten Umsetzung der klassizistischen Farbfassung wurde 1997 die Ausmalung der Wände, der Decke und der Emporenbrüstungen vorgenommen sowie ein illusionistischer Vorhang hinter dem Altar angebracht. Damit erhielt die Kirche ihre alte, weitgehend stilgerechte Ausstrahlungskraft zurück.

Sie sind herzlich eingeladen zum Besuch der Gottesdienste und Veranstaltungen in unserer schönen Kirche.

Dr. Michael Kirsten, Eckhard Uhlig