Die Friedenskirche in Müdisdorf

Die Friedenskirche befindet auf einer kleinen Anhöhe neben der ehemaligen Schule, dem heutigen Feuerwehrdepot.

Der obere Teil von Müdisdorf gehörte lange zum Kirchspiel Helbigsdorf und verfügte weder über einen Friedhof noch eine Kirche. Es gab lange Bestrebungen einen Friedhof herzurichten, aber Kriege und Geldnot verhinderten dies. Erst Anfang der 1950iger Jahre wurde das Vorhaben durch Bürgermeister Rudolf Jäckel erneut im Gemeinderat vorangetrieben, zumindest einen Friedhof mit Bestattungshalle anzulegen. Ihm und dem Baupfleger Herrn Anderson ist es zu verdanken, dass aus der Bestattungshalle eine kleine Kirche wurde. Im Nachhinein gab es großen Ärger, die kleine Kirche durfte aber stehen bleiben und eine Bestattungshalle wurde zusätzlich errichtet.

Der Bau der Kirche wurde in reiner Eigenleistung der Einwohner von Müdisdorf gestemmt. Das Land für Kirche und Friedhof wurde von Herrn Albert Seifert, das Baumaterial, vor allem Holz, von vielen Einwohnern zur Verfügung gestellt und das Maurer- und Zimmermannshandwerk erfolgte ebenfalls durch Handwerker von Müdisdorf. So konnte die kleine Kirche am 25. Oktober 1953 durch Pfarrer Schubert eingeweiht werden.

Friedhof und Kapelle gehören nach wie vor zur staatlichen Gemeinde.

Der Altar wurde von Gottfried Oder sehr schlicht und schön gestaltet. Das Geläut befindet sich außerhalb des Geländes in der ehemaligen Schule von Müdisdorf.

Eine weitere große Besonderheit der kleinen Kirche ist, dass sie aufgrund des Platzmangels über keinen festen Taufstein verfügt. Die Taufschale wird im Rahmen der Taufe von Eltern oder Paten gehalten, somit wird der Täufling direkt in die Gemeinschaft aufgenommen.

Es gibt ein aktives Gemeindeleben und die Friedenskirche weist zu allen Gottesdiensten einen festen Stamm an Besuchern auf und wir freuen uns über jeden neuen.

Der Gemeindeteil Müdisdorf zeigt, dass es vor allem auf mutige Menschen und nicht auf große Bauwerke ankommt, um christliche Gemeinschaft zu finden und zu leben. Macht euch auf den Weg!

Christiane Merkwitz (Quelle: Helmut Reichel)